Mobile Elemente

Allgemeines

Mobile Hochwasserschutzsysteme (mobile HWS-Systeme) sind Konstruktionen aus Stahl, Leichtmetall, Holz, Kunststoff oder Gummi, mit denen im Hochwasserfall eine wasserdichte Konstruktion hergestellt werden kann, durch die Bereiche eines Überschwemmungsgebietes von Hochwasser frei gehalten werden können. Sie werden nur für die Dauer des Hochwassers aufgestellt. Damit unterscheiden sie sich grundlegend von stationären Hochwasserschutzanlagen, wie Deiche oder Mauern, die fest in der Umgebung integriert sind und daher dauerhaft ihre Schutzfunktion erfüllen.
Mobile HWS-Systeme lassen sich weiter unterteilen in planmäßige und notfallmäßige mobile Hochwasserschutzsysteme.

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Planmäßige mobile HWS-Systeme sind nur für den Einsatz an einem bestimmten Ort vorgesehen. Für diesen Einsatzort und die hier bestehenden Belastungen und Randbedingungen werden sie geplant und bemessen. Sie werden im Rahmen planmäßiger und genehmigungsbedürftiger Hochwasserschutzanlagen errichtet, so dass ihre Konstruktionshöhe auf das
Bemessungshochwasser (HQ100) ausgelegt ist.

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Notfallmäßige mobile HWS-Systeme (sog. K-Systeme) werden nicht für einen bestimmten Aufstellort hergestellt. Sie können flexibel und ortsunabhängig eingesetzt werden. Ihr Aufgabengebiet findet sich daher hauptsächlich im Katastrophenschutz.

Zur Überbrückung von längeren Planungs- und Genehmigungsphasen von Hochwasserschutzeinrichtungen können notfallmäßige mobile HWS-Systeme vorübergehend auch an festen Einsatzorten planmäßig verwendet werden (z.B. Städtischer Grundschutz)

Städtischer Grundschutz (notfallmäßige mobile Hochwasserschutzsysteme)

Im Vorgriff auf den 100jährlichen Hochwasserschutz durch den Freistaat Bayern und unter dem Eindruck der Hochwässer von 1988 und 2002 hat die Stadt Regensburg mobile Katastrophenschutzelemente angeschafft um Teile des Stadtgebietes vor kleineren und mittleren Hochwässern zu schützen.

Auf Grundlage einer sogenannten Schwachstellenanalyse wurden dabei Aufstellstrecken in der Badstraße, Werftstraße, Unteren Regenstraße, Thundorferstraße, Franziskanerplatz und der Wassergasse als geeignet angesehen, um die dahinterliegenden Bereiche zu schützen.

Insgesamt hat der städtische Grundschutz eine Gesamtlänge von ca. 1.800 m und eine Gesamtfläche von ca. 2.300 m². Die Investitionskosten für die mobilen Hochwasserschutzsysteme einschließlich der dafür erforderlichen Einbauten in den Untergrund (Erdnägel, Fundamente usw.) belaufen sich auf 2,6 Mio €. Darüber hinaus mussten noch ca. 2,5 Mio € in die Stadtentwässerung investiert werden um im Hochwasserfall Umläufigkeiten im Kanalnetz zu vermeiden und den Entwässerungskomfort auch während eines Hochwasserereignisses sicherzustellen.

Staatlicher Vollschutz (HQ100) mit planmäßigen mobilen Hochwasserschutzsystemen

Aufgrund der Topographie im Stadtgebiet und der hohen Ansprüche für Planungen aller Art im Bereich eines Weltkulturerbes ist nicht überall in Regensburg der Einsatz von stationären Schutzelementen (Deiche, Mauern) möglich. Im Rahmen des europaweit durchgeführten Planungswettbewerbes (2003/2004) für den Hochwasserschutz Regensburg wurde ein Anteil an mobilen Elementen in Höhe von ca. 7.500 m² ermittelt.

In einer nachfolgenden Untersuchung für den Einsatz mobiler Elemente, insbesondere unter Berücksichtigung logistischer Kennzahlen und der tatsächlichen Vornwarnzeit, ergab sich jedoch, dass eine Reduzierung des Anteils der mobilen Elemente erforderlich ist. Auf Grundlage des Beschlusses des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen vom 20.04.2010 gilt daher für die weiteren Planungen im Rahmen des staatlichen Hochwasserschutzes in Regensburg ein Minimierungsgebot für den Anteil der mobilen Elemente.

Reinhausen: Hochwasserschutz getestet
13. Oktober 2015
Reinhausen: Hochwasserschutz getestet

Reinhausen: Hochwasserschutz getestet

In Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt hat die Stadt Regensburg heute den Hochwasserschutz in Reinhausen probeweise aufgebaut.

Weitere Infos: Link zum TVA-Beitrag